Flut Ebbe Flut.

Angeschwemmte Fußspuren
Auf allen vorgelagerten Inseln.
Wellen hungriger Hoffnung
Schwappen über Festlandsfelsen,
Zu vergeblichen Mauern getürmt
An Europas Küsten.

Und zog doch die Brandung noch gestern
Hungrige Hoffnung hinaus
Zu ozeanfernen Stränden. Und
Verebbten noch die Menschen
Hinaus, hinweg, nur weg, nur weit hinaus
Von Europas Küsten.

Im Kielwasser der Dampfer trieben hin
Gestrichelte Echos gieriger Briefe, trieb der
Hunger nach Glück und einem kleinen
Stück Leben. Im Freiheitsfackelschatten
An Land wuchsen Zäune
In einen eisernen Himmel.

Die Flut geht die Flut
Kommt mit heimatlosen
Fußspuren auf dem Rücken,
Treibgut an allen Küsten.

Wellen hungriger Hoffnung treiben
Wie Quallen in der See. Verdorren
Im Spülschaum der Gischt zu salzigen Gebirgen.
Europa, an deinen Küsten.

Name der Autorin/des Autors
Dr. Patricia Falkenburg
Link zur AutorInnen-Website
Flut Ebbe Flut.

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